Dienstag, 20. Januar 2009

Mein Heiratsantrag

Bevor hier jemand kommt und sagt "Der heiratet die ja nur, weil er muss, d.h. weil sie schwanger ist", möchte ich ein paar Worte zur Entstehungsgeschichte des Heiratsantrags und der Schwangerschaft sagen (Letzteres will ich aber nicht allzu sehr vertiefen).
Wir beide hatten es weder mit dem Heiraten noch mit dem Kinderkriegen sehr eilig. Ihre Eltern waren sogar nie verheiratet und auch ich sah die Heirat zunächst nur als Möglichkeit, die Steuerklasse zu verbessern. Auch dem Thema Nachwuchs stand gerade meine Verlobte sehr skeptisch gegenüber. Nicht nur die wahrscheinlichen Schmerzen bei der Geburt machten ihr Sorge, sondern auch die Frage, ob sie eine gute Mutter sein würde. Als ich sie aber einige Male im Umgang mit Kindern beobachten konnte, war ich mir sicher, dass ihre Bedenken unbegründet sein würden. Und nicht zuletzt kümmert(e) sie sich sehr fürsorglich um den Mops. Daher gab ich ihr zu verstehen, dass ich von ihrer Eignung als Mutter überzeugt sei, obwohl ich selbst nicht sicher war, ob ich unbedingt Vater werden wollte und ob ich ein guter Vater wäre. Irgendwann hatte sie dann ihre Meinung geändert, ohne dass sie es ausdrücklich gesagt hat. Dafür waren ihre Handlungen umso eindeutiger. Wie gesagt, ich will hier nicht ins Detail gehen. Der Blog soll ja jugendfrei bleiben. Deshalb komme ich jetzt zum Thema "Heirat". Ja, ich machte ihr den Antrag, erst nachdem wir erfahren hatten, dass sie schwanger war. Aber ich hatte eigentlich schon viel früher vor, ihr DIE Frage zu stellen. Ich wollte es eigentlich zu Weihnachten (2008) machen. Aber zwei Tage nach der frohen Nachricht von ihrer Schwangerschaft fing ich an zu überlegen. Wahrscheinlich rechnete sie damit, dass ich ihr zu Weihnachten einen Antrag mache (was sie später auch bestätigte). Also wäre es doch umso schöner, weil überraschender, wenn ich ihr schon in der kommenden Woche einen Antrag mache. Und so überlegte ich, wie es denn von statten gehen sollte. Ein Heiratsantrag sollte ja schon etwas Besonderes sein, woran man sich gerne zurückerinnert. Ich hatte gelesen, dass es für Frauen sogar eine Art Trophäe ist. Ich entschied mich, sie am Montag Abend, wenn sie von der Arbeit kam, mit dem Antrag zu überraschen.
Als sie an dem Abend nach Hause gekommen war, sagte ich ihr, dass ich im Badezimmer eine kleine Überraschung für sie habe. Den Lichtschalter für das Badezimmer hatte ich mit einem Post-It versehen. Darauf stand "Nicht drücken", denn es sollte möglichst dunkel sein, damit die beiden Teelichter, die ich in kleine rote Tongefäße gesteckt hatte, richtig zur Geltung kommen konnten. Ich hatte sie auf die Ablage, auf der auch unser Badezimmerspiegel steht, gestellt. Außerdem hatte ich die Ablage mit Rosenblättern bedeckt, die auch an anderen Stellen des Badezimmers verstreut waren. So lagen sie z. B. in der Form eines Herzens auf dem Toilettendeckel. (Zum Glück musste sie an diesem Abend nicht dringend aufs Klo.) Auf dem Spiegel, den ich mit roten und weißen glitzernden Herzen verziert hatte, waren die Worte "Willst du mich heiraten?" zu lesen. Als meine Freundin das Badezimmer dann betreten hatte, hörte ich mehrere entzückte Ausrufe. Dann lief sie hinaus und mir direkt in die Arme. Eigentlich hatte ich geplant, in die Knie zu gehen und ihr eine Rose zu reichen, während ich die Worte vom Badezimmerspiegel wiederholen würde. Aber dazu ließ mir ihre überschwängliche Freude keine Gelegenheit. Sie drückte mich so fest, dass ich die Worte kaum noch herausbekam. Als es mir dann doch noch gelang, sagte sie freudig erregt JA und küsste mich, was sie darauf unzählige Male wiederholte. Dann eröffnete ich ihr, dass es noch ein Problem gebe. Wir hatten nämlich bereits Partnerschaftsringe, die nun aber in Verlobungsringe verwandelt werden mussten. Also holte ich meinen Zauberstab, der eigentlich eine bunte Zuckerstange war, und eine mit Rosenmotiv verzierte "Zauberbox". Darin legte ich unsere beiden Ringe und sprach dann den Zauberspruch, während ich den Zauberstab schwang. Im Anschluss an die Verwandlung holte ich ihren Ring wieder aus der Box und steckte ihr den "verwandelten" Ring auf den rechten Ringfinger. Somit waren wir nun verlobt. :-)

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