Samstag, 28. März 2009

Voll verheiratet!

Dies ist nicht nur der Name eines Filmes, der gestern im Fernsehen lief, sondern auch eine treffende Bezeichnung meines jetzigen Familienstandes. Denn gestern habe ich meine Verlobte in den heiligen Stand der Ehe geführt. Und es war so einfach: Nur jeweils ein Wort von meiner Verlobten und mir und schon gab es eine Frau Zimmermeier mehr und eine Frau Schäfer weniger. Jetzt kann unser Mops wieder Mops sein und muss nicht mehr als Schäfer-Hund verspottet werden.
Als Location für unsere Trauung hatten wir uns eine nahegelegene Museumsscheune ausgesucht, in die wir bloß unsere nächsten Verwandten eingeladen hatten. Es handelte sich zwar nicht um ein römisches Museum, aber es lieferte trotzdem mit seinem besonderen Ambiente für einen wunderbaren Rahmen für unsere Vermählung und die anschließende Feier. Da fiel es mir auch nicht schwer, über den Rechtschreibfehler auf unserer Hochzeitstorte (Marcus mit c statt richtigerweise mit k) hinwegzusehen. Mir gab diese Fehlerhaftigkeit sogar ein wenig das Gefühl, an einem vertrauten Ort zu sein, nämlich in der Schule. Aber dort gibt es natürlich nicht so etwas Wunderbares wie meine Braut, die die Kälte während des Foto-Shootings wie ein echtes Top-Model ertragen hat und dabei so manchem Möchte-Gern-Model aus der Klum-Schmiede gezeigt hat, wie man sich zu präsentieren hat.

Samstag, 21. März 2009

Nomen est omen

Jetzt ist der Moment gekommen, wo ich das Geheimnis um den Namens des Kleinen lüften werde.
Wie ich in einem früheren Posting gesagt habe, handelt es sich um einen römischen Namen, zumindest im weitesten Sinne. Denn die römischen Vornamen waren damals sehr begrenzt. Den einzigen von ihnen, den man heute noch einem Kind geben kann, trage ich selber: Marcus bzw. Markus.
Daneben gibt es noch Namen, die von einem römischen Familiennamen abgeleitet sind, wie z.B. Julius, wie in "Gaius Julius Cäsar" (Gaius = Vorname, Cäsar= Beiname) oder Marius, wie in "Gaius Marius" (ein berühmter römischer Feldherr und Onkel von Cäsar).

Schließlich gaben sich manche berühmte Römer auch noch einen Beinamen ("cognomen"). Der Bekannteste ist mit Sicherheit "Caesar". Als deutscher Vorname ist "Cäsar" allerdings nicht wirklich gebräuchlich, weshalb ich ihn auch nicht für meinen Sohn gewählt habe.
Wesentlich gebräuchlicher ist der Name Felix ("der Glückliche"). Diesen Namen aber hat der römische Diktator und Schreckensherrscher Sulla missbraucht, um seine Diktatur mehr als die logische Konsequenz göttlichen Willens erscheinen zu lassen.

Zum Glück gibt es aber auch einen römischen bzw. lateinischen Namen, der zum einen heutzutage nicht völlig ungebräuchlich ist, und zum zweiten nicht durch die (römische) Geschichte belastet ist. Und diesen Namen soll mein zukünftiger Sohn tragen: Justus, was auf Deutsch "der Gerechte" bedeutet. Ich denke, etwas mehr Gerechtigkeit könnte diese Welt durchaus gebrauchen.
Erfreulicherweise war meine Verlobte sofort einverstanden mit dieser Namenswahl. Tatsächlich bin ich mir im Moment gar nicht mehr sicher, wer von uns beiden ihn überhaupt vorgeschlagen hat. Meine Verlobte hat jedenfalls auch einen Bezug zu diesem Namen, was es uns nicht schwer gemacht hat, uns auf diesen Namen zu einigen. Justus ist nämlich auch der Vorname einer Figur aus einer beliebten Krimiserie, die besonders als Hörspiel große Erfolge gefeiert hat und immer noch feiert: die drei Fragezeichen. Und meine Verlobte ist ein großer Fan der drei Hobby-Detektive. Spätestens als sie mir erzählt hat, dass dieser Justus (Nachname: Jonas) im englischen Original "Jupiter" heißt, war mir klar: Das ist es! Die Götter haben es so gewollt!

Montag, 16. März 2009

Die Fruchtwasser-Untersuchungsergebnisse - Teil 2

Wir waren gerade zusammen im Saturn, als Bianca mir sagte, dass jemand versucht habe, sie auf ihrem Handy anzurufen. Sie konnte mir aber bloß sagen, dass es eine Marler Nummer gewesen ist. Nach einem kurzen Moment des Überlegens schauten wir auf die Visitenkarte ihrer Frauenärztin und stellten fest, dass die Nummern übereinstimmten. Das konnte nur eins bedeuten: Ihre Frauenärztin wollte ihr die ausstehenden Fruchtwasser-Untersuchungsergebnisse mitteilen. Also rief meine Verlobte gleich zurück, aber bei dem ersten bis dritten Versuch war es besetzt und beim vierten hob keiner ab, zumindest für eine ziemlich lange Weile. Denn dann hörte ich sie mit jemandem sprechen. Mein Herz fing an heftig zu pochen. Gespannt beobachtete ich die Mimik meiner Verlobten. Sah ich Freude oder Trauer? Ich konnte es nicht sagen. Dafür sagte mir meine Verlobte, dass man sie in die Warteschleife geschickt hätte. Ich solle mir schon mal unsere neue Hifi-Anlage holen und sie zur Kasse bringen, wo wir uns treffen würden. Als ich kurz darauf dort angekommen war, betrachtete ich wieder Biancas Gesicht. Sie schaute nicht gerade fröhlich. Bedeutete dies, dass man ihr gerade gesagt hatte, dass unser Sohn einen Genfehler (Trisomie) hat? Ich ging weiter auf sie zu und schaute sie fragend an. "Warteschleife", sagte sie nur. Doch dann merkte ich, dass jemand mit ihr am anderen Ende der Leitung sprach. Jetzt war der Moment gekommen. Der Moment der Wahrheit. Trisomie oder keine Trisomie. Ich hielt die Luft an. "Super. Wunderbar," hörte ich dann meine Verlobte sagen. Ich betete inständig, dass damit die Untersuchungsergebnisse gemeint waren.
Schließlich beendete meine Verlobte das Telefonat und wandte sich mir zu. "Der Befund war unauffällig. Die Trisomie ist vom Tisch."
"Aufatmen! Alles ist gut!", sagte mir mein Verstand, doch mein rasendes Herz und meine wackeligen Knie wollten oder konnten diese frohe Botschaft zunächst nicht realisieren. Erst nach und nach beruhigten wir uns und spürten schließlich eine riesige Erleichterung.
Nun gibt es "nur" noch den Herzfehler, der uns Sorgen machen muss. Wie abgesprochen, machten wir darauf einen Termin mit der Leverkusener Klinik. Am 31.3. werden sich dann sowohl der Leverkusener Pränatalmediziner ("die Koryphäe") als auch ein Kölner Kinderkardiologe das Herz unseres Söhnchens anschauen. Vielleicht werden sie danach wissen, um welchen Typ von Truncus (fehlende Trennung von Aorta und
Lungenschlagader) es sich handelt.

Montag, 2. März 2009

Eine zweite Meinung

Es heißt, dass es nie schaden kann, eine zweite Meinung einzuholen. Also sind wir heute nach Leverkusen gefahren, um unser Söhnchen von einer Koryphäe der Pränatalmedizin untersuchen zu lassen. Dabei haben wir u.a. erfahren, dass erst ein kleiner Bruchteil der Trisomie-Ergebnisse vorliegen. Somit ist erst eine weitaus kleinere Hürde genommen als wir dachten. Das Zittern nahm darauf gleich wieder zu.
Außerdem hat er uns sehr ausführlich erklärt, wie man mit dem Herzfehler unseres Sohnes verfahren würde, falls das Trisomie-Resultat dem Ganzen nicht ein Strich durch die Rechnung macht. Die Operation sei zwar schwierig, aber er würde die besten Leute (z.B. Kinderkardiologen) in NRW kennen, die schon vor der Operation genaustens über das Herz unseres Sohnes informiert sein würden. Die Prognose sei dann deutlich positiver, als wenn man ihn spontan operieren würde. Er hat einem jedenfalls das Gefühl gegeben, dass man in den besten Händen sei. Und für einen Köln-Fan wie mich wäre es auch nicht verkehrt, wenn mein Sohn in der Nähe dieser Stadt geboren werden würde. Und wie pflegt der Kölner zu sagen: "Et hätt noch immer jut jejange." Möge der Kölner Recht behalten!