Montag, 16. März 2009

Die Fruchtwasser-Untersuchungsergebnisse - Teil 2

Wir waren gerade zusammen im Saturn, als Bianca mir sagte, dass jemand versucht habe, sie auf ihrem Handy anzurufen. Sie konnte mir aber bloß sagen, dass es eine Marler Nummer gewesen ist. Nach einem kurzen Moment des Überlegens schauten wir auf die Visitenkarte ihrer Frauenärztin und stellten fest, dass die Nummern übereinstimmten. Das konnte nur eins bedeuten: Ihre Frauenärztin wollte ihr die ausstehenden Fruchtwasser-Untersuchungsergebnisse mitteilen. Also rief meine Verlobte gleich zurück, aber bei dem ersten bis dritten Versuch war es besetzt und beim vierten hob keiner ab, zumindest für eine ziemlich lange Weile. Denn dann hörte ich sie mit jemandem sprechen. Mein Herz fing an heftig zu pochen. Gespannt beobachtete ich die Mimik meiner Verlobten. Sah ich Freude oder Trauer? Ich konnte es nicht sagen. Dafür sagte mir meine Verlobte, dass man sie in die Warteschleife geschickt hätte. Ich solle mir schon mal unsere neue Hifi-Anlage holen und sie zur Kasse bringen, wo wir uns treffen würden. Als ich kurz darauf dort angekommen war, betrachtete ich wieder Biancas Gesicht. Sie schaute nicht gerade fröhlich. Bedeutete dies, dass man ihr gerade gesagt hatte, dass unser Sohn einen Genfehler (Trisomie) hat? Ich ging weiter auf sie zu und schaute sie fragend an. "Warteschleife", sagte sie nur. Doch dann merkte ich, dass jemand mit ihr am anderen Ende der Leitung sprach. Jetzt war der Moment gekommen. Der Moment der Wahrheit. Trisomie oder keine Trisomie. Ich hielt die Luft an. "Super. Wunderbar," hörte ich dann meine Verlobte sagen. Ich betete inständig, dass damit die Untersuchungsergebnisse gemeint waren.
Schließlich beendete meine Verlobte das Telefonat und wandte sich mir zu. "Der Befund war unauffällig. Die Trisomie ist vom Tisch."
"Aufatmen! Alles ist gut!", sagte mir mein Verstand, doch mein rasendes Herz und meine wackeligen Knie wollten oder konnten diese frohe Botschaft zunächst nicht realisieren. Erst nach und nach beruhigten wir uns und spürten schließlich eine riesige Erleichterung.
Nun gibt es "nur" noch den Herzfehler, der uns Sorgen machen muss. Wie abgesprochen, machten wir darauf einen Termin mit der Leverkusener Klinik. Am 31.3. werden sich dann sowohl der Leverkusener Pränatalmediziner ("die Koryphäe") als auch ein Kölner Kinderkardiologe das Herz unseres Söhnchens anschauen. Vielleicht werden sie danach wissen, um welchen Typ von Truncus (fehlende Trennung von Aorta und
Lungenschlagader) es sich handelt.

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