Sonntag, 24. Mai 2009

Die Varus-Schlacht und Playmobil

Die Varus-Schlacht fand vor genau 2000 Jahren statt und bedeutete den Anfang vom Ende der Romanisierung Germaniens. Dies war und ist Grund genug, der Hauptakteure dieser Schlacht, des römischen Feldherrn Varus und des germanischen Stammesfürsten Hermann bzw. Arminius, zu gedenken und zu ihren Ehren drei Ausstellungen in ganz Deutschland zu organisieren. Zwei dieser drei Austellungen habe ich diese Woche zusammen mit meiner Frau besucht. Als Erstes war Haltern am See dran, das sich ja fast vor unserer Haustür inMarl befindet. Das Motto dieser Ausstellung, die auf zwei Hallen verteilt war, lautete Imperium und befasste sich dementsprechend hauptsächlich mit dem römischen Reich, dem RömerVarus und einem typischen römischen Lager, das es ja tatsächlich in Haltern gegeben hat. Neben vielen interessanten antiken Exponaten hatten sich die Aussteller die Mühe gemacht, 15 000 Playmobil-Legionäre so aufzustellen, dass sie dem Militärzug des Varus gleichten. Dieser soll 12 Kilometer betragen haben! Dementsprechend lang und imposant war der Zug der Playmobil-Soldaten. Ja, dieses Spielzeug kann einen Latinisten schon erfreuen. Daher werde auch ich etwas davon zum Geburtstag bekommen, und zwar das römische Colosseum! Ist das nicht toll?! Verbergen konnte meine Frau diesen Plan nicht vor mir, denn einer musste das sperrige Ding ja schleppen. Und meine hochschwangere Frau kam für diesen Job natürlich nicht in Frage. Vielleicht hätte sie noch etwas mit dem Kaufen des Geschenkes warten sollten, denn als wir zu unserer zweiten Ausstellung nach Detmold fuhren, sah sie in einem Schaufenster einen Armreif, der neben einem Schild mit der Aufschrift "Varus" lag. Dieses Geschenk hätte sie wesentlich leichter tragen können. Aber auch dieses Mal war ich derjenige, der sein eigenes Geschenk tragen musste, allerdings dieses Mal nicht MIT meinen Armen sondern AN meinem Arm. Der Armreif ist übrigens versehen mit einem Motiv von Hermann, dem Cherusker. Dieser stand im Mittelpunkt derDetmolder Ausstellung, die den Namen "Mythos" trug. Diese Bezeichnung soll ausdrücken, dass es um Hermann und seine große Schlacht noch viele Geheimnisse gibt. Zwischen meiner Frau und mir dagegen gibt es kaum Geheimnisse, zumindest nicht was unsereGeburtstagsgeschenke angeht. Sie wird von mir bestimmte Klassiker der "kindlichen" Weltliteratur bekommen, wie z.B. Pinocchio, den sie (oder in zweiter Linie auch ich) irgendwann unserem Justus vorlesen wird.

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