Freitag, 13. Februar 2009

Mein Lieblingskonzert

Gestern war ich auf einem Konzert. Zum Titel "Lieblingskonzert" fehlte zwar noch ein halber Meter, aber es war schon nicht schlecht. Was es mit dem fehlenden halben Meter auf sich hat, verrate ich später, denn ich möchte gerne die Chronologie der Ereignisse beachten. Auf die Körpergröße des Sängers bezieht es sich jedenfalls nicht, auch wenn sein Cowboyhut möglicherweise ein Versuch war, sich etwas größer zu machen. Wer jetzt denkt, dass es sich um ein Konzert mit Country-Music handelt, liegt falsch. Es war Heavy Metal - aber halt ein wenig anders. Edguy mit ihrem Sänger sind halt etwas anders, aber auch verdammt gut, was sie auch an diesem Abend demonstriert haben. Es hat fast alles gepasst (bis auf diesen halben Meter). Die Bühne erinnerte mich mit ihren alten Gemäuern an "meine" Burg in Altena, sodass ich mich gleich heimisch fühlte. Die Licht-Show war klasse. Der Sound war richtig fett (wie man wohl heute sagt). Und die Stimmung war überragend. Dies war auch ein Verdienst der unermüdlichen Herr Sammet, der das Publikum immer wieder zum Mitmachen animierte. Ich finde es schon etwas beneidenswert, wie er es schafft, die Leute dazu zu bringen, die Hände hochzunehmen. Gerne hätte ich ihn als Animateur in der Schule, wo die Schüler leider viel zu selten einen Arm hochbekommen. Aber er hat auch nicht davor zurückgeschreckt, dass Publikum mit Anreden wie "Ihr Luschen" zu provozieren. Das erinnerte mich an schon etwas an den Wehrdienst bei der Bundeswehr. Aber stopp! Ich hab ja Zivildienst gemacht.
Als dann zur Hälfte des Konzerts das obligatorische Schlagzeug-Solo beendet war, warf der Drummer einen seiner Sticks ins Publikum. Ich machte mir keine großen Hoffnung, dass gerade ich ihn fangen würde, da es sich um eine ziemlich große Meute handelte. Aber der Stick flog tatsächlich in meine Richtung und sein Flug wurde erst von einem langhaarigen Bombenleger, der rechts vor mir stand, gestoppt. Er hatte den Stick gefangen, den ich so gerne gehabt hätte, dieser Mistkerl! Am liebsten hätte ich ihn ihm abgenommen. Im Laufe des Konzerts habe ich deshalb immer wieder auf den Boden geschaut, um zu sehen, ob er ihn nicht aus Versehen fallen gelassen hatte. Aber der Typ tat mir diesen Gefallen leider nicht. Also wandte ich mich wieder dem Konzert zu, dass sich schließlich dem Ende näherte. Natürlich wurde auch zum Schluss wieder mit Schlagzeug-Hölzern geworfen. Und wo sind sie dieses Mal gelandet? Genau. Direkt links vor mir. Es fehlte also wieder mal ein halber Meter zu meinem Glück, zu meiner Trophäe, zu meinem Schatz. So bleiben nur die Erinnerung an eine tolle Show und ein "tinnitus sanctus". Amen.

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