Mittwoch, 22. April 2009

Bye, Bye Burg

Nach langem Gerangel um eine mögliche Vertragsverlängerung stand es schließlich sehr zu meinem Bedauern fest, dass ich "meine" Burg bzw. das dazugehörige Gymnasium wieder verlassen musste. Also musste ich zu Ostern nicht nur Eier, sondern auch noch eine neue Stelle suchen. Ersteres war allerdings wesentlich leichter, denn die im Internet angebotenen Stellen wurden schon von anderen emsigen Lehrern gefunden. Hätte ich mit der Suche etwa eine Woche früher angefangen, dann wäre ich wahrscheinlich fündig geworden. Bad timing. Aber dann erschien doch noch ein Hoffnungsschimmer: eine Schule in Oberaden. Für diejenigen, die nicht wissen, wo Oberaden ist: es befindet sich nördlich von Niederaden. Falls diese Information nicht hilfreich gewesen sein sollte - Oberaden ist ein Stadtteil von Bergkamen, das wiederum in der Nähe von Kamen ist, das für seine Passionsfestspiele bekannt ist, oder so. Na ja, zumindest spielt bei Kamen ein Kreuz eine entscheidende Rolle. Aber historisch interessierte Menschen könnten Oberaden auch als ehemaliges römisches Militärlager kennen. In Reinhard Wolters Buch "Die Römer in Germanien" liest man auf S. 45 folgende Beschreibung:
"Raumschiffartig - oder wie ein frühneuzeitliches Fort in den Kolonialgebieten - erhob sich die gewaltige Anlage inmitten einer von eher lockeren Stammesstrukturen geprägten bäuerlichen Welt. Ein größerer Kontrast zu den germanischen Gehöften, als ihn diese stark befestigte und bestens organisierte Bastion mit einer möglichen Besatzung von weit über 10 000 Mann bot, war kaum denkbar."
Viele der heutigen Straßennamen in Oberaden geben dem Besucher das Gefühl, er befände sich im antiken Germanien, wie z.B. die Sugambrerstraße oder die Bruktererstraße, die beide ihre Namen alten germanischen Stämmen zu verdanken haben.
Es bleibt abzuwarten, ob ich, ähnlich wie die antiken Römer, mein (pädagogisches) Lager in Oberaden aufschlagen werde.

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